Hopsten siegt umstritten
Donnerstagabend bestätigte sich wieder das Glück, wenn du oben stehst und das Pech, wenn du unten stehst. Der Tabellendritte unter Ralf Scholz hatte zunächst mehr vom Spiel und war vor allem offensiv immer gefährlich. Nach 10 Minuten kam ein Stichpass durch und einige hoben die Hand und riefen Abseits anstatt mit Vollgas weiterzumachen. Die Sekunde reichte dem Angreifer noch an den Ball zu kommen zum 0:1. Pech hatten wir dann bei einem Lattentreffer durch Jan Nicklas Bahn. Hopsten hatte aber mehr vom Spiel und wir hatten große Probleme in der Offensive den Ball festzumachen. Auch waren unserer Pässe derart schlecht, dass sie niemand erlaufen konnte. Die 0:2 Führung war unserer Passivität geschuldet. Wir verlieren den Ball hinter der Mittellinie und ein Hopstener kann, ohne angegriffen zu werden, den Ball führen und sich ganz ruhig entscheiden, welchen Mitspieler er bedient. 3 Dörenther laufen nebenher. Der Pass kommt in den Raum und der Angreifer ist durch. Da fehlte der Biss. Noch vor der Halbzeit traf dann Florian Rahe aus der Distanz zum 1:2. Das machte zur Halbzeit noch einmal richtig Mut. Der Gast hatte in der ersten Halbzeit noch 2 große Chancen die Führung zu erhöhen, aber unser Torwart Daniel Brügge siegte im 1 gegen 1. Nach der Pause wurde offensiv gewechselt und früh angelaufen. Vor allem gaben alle deutlich mehr Gas. Hopsten bekam sofort Probleme und klärte soweit möglich die Bälle. Kontrolliert spielte der Gast kaum noch, da ihm weniger Zeit blieb. Die erste Chance zum Ausgleich verzeichnete Jarmo Knüppe, aber er wurde noch in letzter Sekunde gestört. Keine 4 Minuten später setzte Steffen Klaas einen Abschluss knapp übers Gehäuse. Nach einem Angriff über links flog der Ball mehrfach durch den Hopstener Strafraum und wurde auch 3-mal geblockt. Der Ausgleich lag deutlich in der Luft und kam auch. Nach einer weiteren Balleroberung im Mittelfeld setzten wir uns durch und Steffen Klaas schoss aufs Tor. Ein Hopstener grätschte dazwischen und bekam den Schuss an die Hand, die vom Körper ab stand. Es war ein Schuss aus kurzer Distanz, daher hätte nicht jeder Schiri gepfiffen. Aber der Verteidiger vergrößerte auch klar die Körperfläche, da der Arm in der Luft war. Steffen Klaas ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 2:2 ein. Der Gast zeigte vereinzelt offensive Aktionen, die unsere Abwehr aber zunächst sauber weg verteidigte. Unsere Jungs gingen weiter vorwärts und Hopsten stand mit allen Spielern in der eigenen Hälfte um zu verteidigen. Nach einem Eckball kam Benedikt Bußmann per Kopf an den Ball und setzte das Leder ins Außennetz. Viele Zuschauer, auch die Hopstener, die direkt neben mir standen, sagten: "Das dauert nicht mehr lange, die treffen gleich." Und ja, wir trafen. Jarmo setzte sich über Außen durch und bediente Steffen in der Zentralen. Der Jubel war groß und die Enttäuschung auch. Obwohl es keine Einwände gab, entschied der Schiri auf Abseits. Klar, dass es ein großes Theater gab. Wenn es Abseits war, dann hauch dünn. Von meiner Warte aus könnte ich es nicht sagen, würde aber auf einen regulären Treffer plädieren. Auch die Hopstener Zuschauer neben mir waren sich nicht sicher und bemängelten aber ein voran gegangenes Foulspiel. Unsere Balleroberung, die dem Tor voraus ging, war schon etwas grenzwertig. Es ist natürlich ärgerlich und Pech das die Entscheidung so aus viel. Klar ist aber auch, dass vorher nicht jeder Schiri den Elf-Meter für uns gibt und dass der eine oder andere die Balleroberung im Mittelfeld gepfiffen hätte. Also meine Meinung: Treffer regulär, Balleroberung nicht ganz und eine für uns unglückliche, vermutlich auch spielentscheidende Tatsachenentscheidung. Wir haben uns dann doch sehr damit auseinandergesetzt und konzentrierten uns weniger auf das Spielgeschehen. Wir waren sauer und nicht mehr bei der Sache. Der Druck auf Hopsten nahm ab. In der 88. Minute geschah dann das, was einem oft passiert, wenn man unten steht. Ein eigentlich auch dumm verursachter Freistoß, 25 Meter vor unserem Tor wurde von einem Hopstener unhaltbar in den Giebel gedroschen. Ein absoluter Sonntagsschuss. Wir warfen noch einmal alles nach vorn und bekamen noch zwei Eckbälle, die aber ungefährlich blieben.
Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit richtig stark gespielt und nicht nur einen 0:2 Rückstand gegen den Tabellendritten aufgeholt, sondern hatten den Sieg mehrfach auf dem Schlappen. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Der Siegtreffer von Hopsten war ein absoluter Glückstreffer. Vielleicht dürfen wir einfach nicht in der Position ein Foul riskieren. Aber wir haben alles gegen diesen Gegner richtig gemacht und mit der offensiven Ausrichtung der zweiten Halbzeit , wie bereits gegen Arminia unsere Stärken aufs Feld gebracht. Die Ausgangslage für uns bleibt somit unverändert. Wir müssen gegen Lienen gewinnen. Egal, was Lienen in Ibbenbüren am Freitag holt. Spielt absolut keine Rolle. Wir müssen unseren Ärger nun sammeln, trainieren und in Lienen alles herauslassen. Klar wird Lienen alles geben. Das müssen wir auch. In Lienen wird siegen, wer es mehr will, wer mehr läuft, wer mehr kämpft und wer mehr investiert.